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Christine Fößmeier

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"Die Rückkehr des Königs"

Es ist vollbracht. Nun endlich ist die Trilogie um den "Herren der Ringe" vollendet. Der Zuschauer hat wahrlich lange auf das Ende warten müssen. Nicht allein galt es rund um drei Weihnachtsfeste herum für jeweils drei Stunden in einem Kino auszuharren, sogar drei Enden hat "Die Rückkehr des Königs" - oder waren es gar vier? Dann schließt sich die Tür oder der Kreis (ein Ringsymbol...), und der Abspann entlässt mit den Bildern der Stars in ihren Rollen den Betrachter aus Mittelerde.

Es ist ein trauriger, ein tränenreicher Abschied, womit wir zum Film selbst kommen.

 

Gandalf in 'Die Rückkehr des Königs'

Gandalf in
"Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs" (2003)

 

In "Die Rückkehr des Königs" wird geheult, was das Zeug hält, und damit ist keineswegs ein Teil des weiblichen Publikums gemeint, der zu nah am Wasser gebaut hat: Tränen werden vergossen vor Schlachten und nach Schlachten, bei Trennung und bei Tod und manchmal sogar vor Freude. Jeder heult: Mann, Frau, kleiner Hobbit und großer Zauberer, und sogar aus der Augenhöhle des bösen Ork-Kommandanten trieft der Eiter. Die Reaktion auf so viel Flüssigkeit zumindest in der von mir besuchten Vorstellung: Heiterkeit. Das wäre doch ganz in Gandalfs Sinn gewesen. Man kann dem ärgsten Moment noch etwas positives abgewinnen, am besten ein Lachen oder auch ein Lächeln oder schlimmstenfalls ein Grinsen...

Wer's nicht glaubt, der möge bei jener Einstellung ernst bleiben, in der Elijah Woods/Frodos Gesicht die Reaktion auf Kankras Stich widerspiegeln soll! Die Belustigung des Publikums betraf ebenfalls das bereits angesprochene mehrfache Ende des Filmes (wohl im Sinne der härtestgesottenen Fans, die sich so gar nicht von Mittelerde loslösen wollen!) Beifall und Jubel beim endgültigen "The End" überraschen insofern nicht, zumal ich mir sicher bin, dass nicht der Film selbst beklatscht wurde.

Bleiben wir jedoch ehrlich und gerecht: "Die Rückkehr des Königs" ist kein schlechter Spielfilm. Es fällt nur schwer, dafür eine überzeugende Begründung anzuführen. Als Literaturverfilmung erscheint "Die Rückkehr" v.a. gegen Ende der Geschichte entsetzlich gestrafft. Daher beginnt schon jetzt das Warten auf die Extended Version auf Video und DVD! Der Heilungsprozess der Schwerverletzten - Faramir, Eowyn und Merry - wird unterschlagen. Merry reitet fast unverzüglich mit seinem Freund Pippin in die Schlacht (was ist mit möglichen inneren Verletzungen?). Bei der Krönungszeremonie später lächeln sich Faramir und Eowyn vielsagend an, obwohl die schöne Schildmaid eben noch unsterblich in Aragorn verschossen war (und vom Nazgûl-König verletzt). Solche Lücken schmerzen, und Heilung möge bitte, bitte eine lange Video- und DVD-Fassung bringen, die uns dann endlich über das traurige Ende Sarumans fernab des Auenlandes (!) belehren möge (was dereinst das größte Manko der Extended Version sein wird...). Was bleibt also, was die nun vorliegende Kinoversion dennoch akzeptabel macht?

Offensichtlich sind es die beeindruckenden Bilder, die Peter Jackson bereits für "Die Gefährten" und "Die zwei Türme" fand. Das kann beiläufig wirkende Szenen betreffen. Als einen ausdrucksstarken Moment empfand ich das Entzünden der Leuchtfeuer, mit denen Gondor Rohan zu Hilfe ruft. Neuseeland wurde hier zur perfekten Entsprechung Mittelerdes mit einer Landschaft, die nur die Berge begrenzen können. Seine Wirkung auf mich hat auch der Thronsaal von Gondor nicht verfehlt, obwohl er dem Bild in meiner Phantasie nicht unbedingt entsprach ("romanisch-neobyzantinisch" würde ich den Stil nennen, wenngleich meine Zuschreibung der numenorischen Baukunst natürlich nicht gerecht werden kann; sie soll lediglich ein Wink sein, was die Quellen der Ausstattung betrifft). Ferner war es das Heer der Toten, die dem König von Gondor verpflichtet sind, dem mein besonderes Interesse und sogar mein Zuspruch galt und gilt.

Die vielen Kampf- und Schlachtenszenen, die Kritiker dem Film immer wieder zum Vorwurf machen, entsprechen den Schilderungen des Buches. Obgleich die Schauspieler, allen voran Viggo Mortensen (Aragorn), sie als noch beeindruckender als die Schlacht um Helms Klamm betrachten, fand ich sie nur angemessen. Nicht mehr und nicht weniger. Bedenklich mag zwar die Charakterisierung des Feindes als zumeist gesichtslos oder als gemein, barbarisch oder gar verwachsen (das Äußere als Spiegel der Seele...!) sein, doch das gilt für die gesamte Trilogie ebenso wie für die Tolkien-Vorlage. Erstaunlicherweise ist einer der überzeugendsten Feinde jedoch der (meist) gesichtslose König der Nazgûl! Bedauern kann man für das Böse aber kaum aufbringen. Mit einer Ausnahme: Sméagol/Gollum.

 

Gollum in 'Die Rückkehr des Königs'

Gollum in
"Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs" (2003)

 

Selbst Gollums Blick ist oft tränenumflort. Das macht aber gar nichts. Endlich ist nämlich klar, dass Sméagol den inneren Kampf gegen sein Alter Ego Gollum verloren hat. Seine Tränen sind daher selten echt, während die gehässigen und boshaften Blicke in Richtung Sam seine wahren Gefühle und Pläne offenbaren. Frodo hingegen sieht in Gollum sich selbst, so wie ihn der Ring machen könnte oder gar schon macht. Sam muss hilflos zusehen, wie Gollum ihm den besten Freund entfremdet, während der Ring Frodo zugleich langsam, aber sicher zugrunde richtet.

(Ich kann übrigens nicht anders, als das Geschöpf Gollum als ebenso real wie die anderen Charaktere anzusehen. Die Schauspielkunst des Computers ist - nicht zuletzt dank der Vorgabe durch Andy Serkis - oft gelungener als die so manchen menschlichen Darstellers!)

Man mag von Sean Astins Sam und Elijah Woods Frodo halten, was man mag, eine der Stärken, wenn nicht gar DIE Stärke des Filmes beruht in der Beziehung zwischen Sam und Frodo. Schon immer hat mich verblüfft, wie selten die Kritiker auf das Verhältnis dieser beiden Gefährten eingehen (oder deren Spiegel mit Pippin und Merry). Dabei denke ich, dass man weder dem Filmen noch der literarischen Vorlage unrecht tut, wenn man die Beziehung zwischen Sam und Frodo als latent homosexuell betrachtet. Sie gestehen es sich wohl nie ein. Doch die kleinen Gesten zwischen den beiden drücken so viel mehr aus als der gesamte Ringkrieg oder die duftigen Liebesbande zwischen Aragorn und der Elbin Arwen.

Nimmt man also die Tugenden des Filmes und zieht das Pathos ab, bleibt die "Rückkehr des Königs" allemal sehenswert. Richtig schätzen werde ich das Werk allerdings erst, wenn ich auch den dritten Spielfilm auf DVD besitzen werde und meine Sammlung der "Herr der Ringe"-Teile v.a. durch die letzte Langfassung komplett sein wird. Dann wird die Trilogie mir gehören, wird mein sein. Mein Schatz...

 

 

 
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