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Im Grunde könnte man die Entstehung des "Herrn der Ringe" auf eine Anekdote reduzieren, wenngleich man dem Werke Tolkiens damit natürlich nicht gerecht wird. Um einer von ihm selbst erfundenen Sprache einen Hintergrund zu geben, erfand Tolkien eine Welt, in der diese Sprache verwendet wurde. Daß daraus ein über 1000 Seiten starker Roman, ein Kinderbuch und ein komplexes Werk wie "Das Silmarillion" hervorgehen würde, war ihm anfänglich nicht bewußt. Der Inhalt des "Herrn der Ringe" läßt sich - wie bei den meisten komplexen, aber guten Büchern - einfach widergeben: Ein Böser schafft einen Gegenstand, einen Ring, der ihm Macht über alle Wesen verleiht. Der Böse verliert den Ring im Kampf mit den siegreichen Guten. Der Böse will wieder an die Macht gelangen und sucht den Ring. Deshalb wollen die Guten den Ring zerstören. Der Ring wird zerstört, und das Böse hat endgültig verloren.
Frodo Die erste Niederlage des Bösen namens Sauron markiert das Ende des Zweiten Zeitalters in Mittelerde, seine endgültige Niederlage durch die Vernichtung des Einen Ringes das Ende des Dritten Zeitalters, aber auch den Beginn eines neuen Herrschergeschlechts. Aus Aragorn, den die Hobbits und einige andere anfänglich nur als den Waldläufer "Streicher" kennen, wird Elessar, der König von Gondor. Die Elben ziehen sich endgültig aus Mittelerde zurück und mit ihnen der Zauberer Gandalf. Gleichzeitig bricht die Zeit der Menschen an. Vieles Geheimnisvolles vergeht, und mit ihm vielleicht sogar die Ents, die Hüter der Wälder, die ihre Frauen verloren haben. Dennoch ist es kein wirklich trauriges Ende. Das Auenland bleibt das Auenland - auch nach dem vorzeitigen Fortgang Frodos, der den Ring bis zu seiner Vernichtung in den Feuern des Schicksalsberges trug. "Der Herr der Ringe" ist kein einfaches Fantasy-Abenteuer. Lange vor der Gründung einer Partei der Grünen, trägt der Roman grüne Züge. Der Zauberer Saruman kann als Technokrat gelten, der die Natur zu seinen Gunsten ausbeutet und zerstört. Damit leitet er jedoch indirekt seinen eigenen Untergang ein - nicht nur durch seinen doppelten Verrat an den Gegnern Saurons und später an Sauron. Doch Tolkien wendet sich nicht gegen Technik, wohl aber gegen die Vernichtung der "natürlichen" Umgebung. Er hatte sie bereits in jungen Jahren erlebt, als die Industrialisierung und der damit verbundene massive Kohleabbau die englische Landschaft zerstörte und die Landbevölkerung in die Städte zwang, wo sie unter Entfremdung zu leiden begann.
Im
Orthanc: Saruman und Schlangenzunge Eine andere Lesung des Romans kreist um Beziehungen zwischen den Figuren. Die im Film ausgebaute Liebe zwischen dem Menschen Aragorn und der Elbin Arwen scheint für den Fortgang des Romans zweitrangig. Was die Hauptpersonen antreibt, sind die von Tolkien deutlich herausgearbeiteten Gefühle von Loyalität und v.a. Freundschaft. Ohne Freundschaft könnte der Eine Ring nicht zerstört werden, denn Frodo zum Beispiel würde ohne Sams stete Unterstützung vielleicht nie auch nur Mordor, geschweige denn den Schicksalsberg erreicht haben. Doch auch Mitleid spielt eine Rolle, wenn Frodo Gollum als Gefährten auf ihrer Reise akzeptiert und immer wieder gegen Sam verteidigt. Eine christliche Leseweise ist bei dem gläubigen Katholiken Tolkien sicherlich nicht fehl am Platz, obwohl sie nicht zwanghaft forciert wirkt. Entscheidend ist wohl, daß jeder etwas in "Der Herr der Ringe" finden kann, seien es große Gefühle oder beeindruckende Bilder. Der Roman hat jeder Verfilmung eines voraus: Er bietet Kino für den Kopf. Trotz der ausführlichen Beschreibung bleibt immer Platz für die eigene Phantasie. So möchte man die eigenen Vorstellungen nur bedingt auf der großen Leinwand sehen - oder nur eben genauso großartig und farbig. Deshalb war die Vorfreude wie die Spannung groß, als Peter Jackson die Pläne zur Verfilmung des Romanes ankündigte. Es ist keine zu unterschätzende Leistung, daß er dabei nicht gescheitert ist.
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