The Scorpion King

 

Am 25. April 2002 läuft mit The Scorpion King ein weiterer Streifen aus dem Universum der Ägyptenfilme The Mummy und The Mummy Returns an. Erzählt wird die Geschichte des akkadischen Assassinen Mathayus im Alten Orient vor 5000 Jahren.

Hier nun der Link zu meiner BESPRECHUNG des Filmes!

 

Mathayus The Rock (Dwayne Johnson)
Cassandra Kelly Hu
Memnon Steven Brand
Balthazar Michael Clarke Duncan
Philos Bernard Hill
Arpid Grant Heslov
Thorak Ralf Möller
Prinz Takmet Peter Facinelli
Königin Isis Sherri Howard
   
Regie: Chuck Russell
(The Mask, Eraser)

'The Scorpion King'-Plakat & Link zur Film-Besprechung

US-amerikanisches Plakat für
The Scorpion King
(2002)

 

Stephen Sommers' Überraschungserfolg The Mummy um den untoten Hohepriester Imhotep schrie förmlich nach einer Fortsetzung. Nur zwei Jahre nach dem Start der Dreharbeiten des Kassenschlagers von 1999 kehrte das bereits bewährte Team in die Wüste Marokkos zurück, um die Arbeit an The Mummy Returns zu beginnen. Im Sand sollte jedoch nicht nur Imhotep auf seine Wiedererweckung warten. Eine viel schlimmere Macht harrte dort schon seit Jahrtausenden auf ihre Rückkehr, der Herrscher des Bösen - der Skorpionkönig. Plötzlich standen die Helden des Filmes einer doppelten Gefahr gegenüber: der Mumie mit ihrer Magie und einem Monster, das halb Mensch und halb Skorpion war, ganz zu schweigen von ihrem Heer lebender Toter.

Gespielt wird der Skorpionkönig von Dwayne Johnson, besser bekannt als The Rock. Johnson sorgt schon seit einiger Zeit in der World Wrestling Federation für Furore, wo er zum "Champion des Volkes" avanciert ist. Die Mischung aus charismatischem Auftreten und gutem Aussehen machte ihn spätestens im Jahr 2000 zum Liebling der Massen in Amerika. Daß Johnson nicht nur im Ring sondern auch auf der Leinwand bestehen konnte, bewies er den Machern von The Mummy Returns innerhalb weniger Drehtage. Bei Universal realisierte man sofort das Potential der noch unverbrauchten Filmfigur und des Mannes, der sie verkörperte. Schon bald war die Rede davon, dem Skorpionkönig einen eigenen Film zu widmen. Die Dreharbeiten begannen im Frühjahr 2001.

The Scorpion King erzählt die Geschichte eines Kriegers vor 5000 Jahren, der die altägyptischen Nomadenvölker vor der Vernichtung durch den bösen Herrscher Memnon bewahren soll. Eine Großproduktion, die ganz in der altägyptischen Vergangenheit angesiedelt ist, daran hatte sich Hollywood seit der finanziellen Katastrophe von Cleopatra mit Elizabeth Taylor in den frühen sechziger Jahren nicht mehr gewagt! Doch der faszinierende Vorspann von The Mummy, der Einblicke in das Theben des Jahres 1290 v. Chr. gewährte, der Aufgriff der Idee in The Mummy Returns, nicht zuletzt aber der Kassenerfolg von Gladiator überzeugte Universal, dem Sandalenschinken von einst aktuellstes Action-Kino entgegenzusetzen. Immerhin besitzt man mit dem Einsatz computergenerierter Special Effects die Möglichkeit, das Alte Ägypten in völlig neuartiger Weise zu rekonstruieren.

Erstmals scheint so eine Hollywood-Produktion ganz der ägyptischen Frühzeit um 3000 v.Chr. verpflichtet und einem der wohl ersten namentlich bekannten Herrscher des Orients. Im Laufe des Filmes trifft der Skorpionkönig jedoch auf den König von Sumer, den bösen, in Gomorra befindlichen Memnon und die Zauberin Cassandra. Historische wie mythische Personen geraten zu Stichwortgebern des neuen Action-Helden, und Geschichte gerät zum Fundus für einen "typisch amerikanischen" Marketing-Feldzug.

The Scorpion King ist kein Historienfilm. Er spielt nur mit Geschichte. Betrachtet man die Besetzung, denkt man ohnehin eher an einen "Martial Arts"-Film. Kelly Hu hat nicht nur einen Schwarzen Gürtel in Karate, sie durfte ihre sportlichen Fähigkeiten in TV-Serien wie Martial Law oder Nash Bridges auch einsetzen. Ralf Möller ist - vielleicht noch immer - eher für seinen früheren Mr. Universum-Titel im Bodybuilding bekannt als für seine nicht nur unbedeutenden Rollen, wobei die des Hagen in Gladiator (2000) besondere Erwähnung verdient. Sherri Howard hat Medaillen in den Olympiaden von 1984 und 1988 gewonnen, bevor sie in Film und Fernsehen und sogar auf der Bühne zu schauspielern begann. Unübertroffen allerdings der Hauptdarsteller: The Rock gehört zu den berühmtesten Wrestlern, die das Sports Entertainment je hervorgebracht hat. Gerade die Verbindung von Sport, der Fähigkeit, das Publikum zu unterhalten, und sein schauspielerisches Talent prädestinierten The Rock für die neuen Action-Filme der Jahrtausendwende. Und es ist kein Zufall, daß mit Vince McMahon der Besitzer der World Wrestling Federation, die The Rock hervorgebracht hat, als Executive Producer von The Scorpion King verantwortlich zeichnet...

Dennoch: Ägypten mit seinen Mysterien und Mumien hat die Menschen seit jeher in seinen Bann geschlagen. Daher wird wohl auch The Scorpion King die Massen in die Kinos ziehen und in die früheste Geschichte des Nillandes entführen. Angesiedelt zwischen Realität und Fiktion gerät eine historisch nachweisbare Gestalt zum Mythos für das dritte Millennium. Wie schon König Skorpion 5000 Jahre zuvor steht der Mensch am Beginn eines neuen Zeitalters. Vielleicht brauchen wir deshalb einen Helden wie den Skorpionkönig, der einerseits gut, andererseits böse ist, und der somit beide Seiten des Seins verkörpert.

 

© Christine Fößmeier