Was da war...

 

Daß Wrestling nicht so dumm ist, wie viele "Uneingeweihte" dennoch glauben, kann man gar nicht oft genug betonen. Manch "Promo" (d.h. die mehr oder minder langen Reden, die die Wrestler und Manager im Ring schwingen) ist nach den Regeln der Rhetorik aufgebaut. Zumindest kommt keine Ansprache an die Fans ohne gewisse rhetorische Kniffe aus. Mancher Spruch soll aber nur die Qualitäten eines Wrestlers auf den Punkt bringen. Daß dies nicht immer angemessen ist, sollte ebenfalls klar sein - obwohl jeder Fan seine eigene Meinung verteten dürfte.

Was aber haben diese Ausführungen mit der Ägyptomanie zu tun?

Im Falle des Wrestlers Bret Hart anscheinend sehr viel, denn der wohl prägnanteste, vielleicht auch provozierendste Ausspruch des "Hitman" könnte von niemand geringerem als Plutarch beeinflußt sein:

Bret Hart behauptet von sich selbst: "I'm the best there was. I'm the best there is. And I'm the best there will be."

Plutarch hat ein Werk über Ägypten verfaßt, daß De Iside et Osiride (Von Isis und Osiris) heißt. Darin schreibt er auch über die altägyptische Religion und die Bedeutung von Einweihung und Geheimnis. Dieses Prinzip sollen die Ägypter u.a. durch das verschleierte Bild zu Sais zum Ausdruck gebracht haben. Diese Statue in der Stadt Sais zeigt Athena-Isis (Athena ist dabei als die griechische Version der ägyptischen Göttin Isis anzusehen). Das Sitzbild trägt die Aufschrift: "Ich bin alles, was da war, ist und sein wird; kein Sterblicher hat meinen Mantel gelüftet."

Die Parallele ist verblüffend, oder?

 

PS: Dem verschleierten Bild zu Sais ist ein gleichnamiges Büchlein von Jan Assmann gewidmet. Darin untersucht der Ägyptologe die Ballade von Friedrich Schiller und ihre griechischen wie ägyptischen Hintergründe.